Blog 2: Was mich an Klang so fasziniert und warum ich es so wichtig und effektiv finde, sich damit zu beschäftigen

Heute mal eine kleine Geschichte aus meinem Leben, denn Klang, Musik und das Singen begleiten mich schon mein ganzes Leben und beeinflussen mich sehr positiv.

In der Musikschule habe ich die elementaren Grundlagen und das Klavierspielen erlernt und hatte dabei nicht immer Spaß, denn das Erlernen eines Instrumentes bedeutet auch Dinge zu üben, die keinen Spaß machen, um das Handwerk zu erlernen. Als ich dann freier spielen konnte und eine Band der Musikschule wechselte, begann es interessant zu werden, denn im Zusammenspiel und mit den freieren Akkorden, konnte ich nun selbst meine Gefühle ausdrücken und nicht nur nach Noten fremder Leute Gefühle ausdrücken. Ich merkte sehr schnell, das Musik immer mit Gefühlen zu tun hat und dass diese sich auch durch das Musizieren und durch das Singen veränderten. Zum Beispiel ist mir in lebhafter Erinnerung, dass ich immer mit bester Laune nach dem Chor, den ich zeitweise dreimal in der Woche zelebrierte, mit den Anderen durch das dreistöckige Treppenhaus im Anschluss trällerte und die gute Laune in der riesigen Schule hörbar wurde. Beschwingt durch das Singen und in Verbindung mit den Anderen zu sein, gab es mir immer ein gutes Gefühl, was mich u.a. nachhaltig auch zu meinem Beruf und meiner Berufung führten.

Im Studium lernte ich dann die Beziehung von Gefühl und Klang an mir selbst kennen und habe auch gelernt, warum das so ist. Klang, vor allem die archaischen Klänge können in einem verborgene, verdrängte Erlebnisse hervorrufen, die in Bildern wieder auftauchen, weil sie erlöst werden wollen, durch das Angenommen werden. Ich lernte bei dem Fach „Selbsterfahrung“ wie das in theoretischen Fächern Besprochene tatsächlich auch eintrat und bekam einen riesigen Respekt vor der Macht des Klanges. So hatte ich einmal, nein sogar zweimal extreme Erlebnisse mit Gongs. Einmal bekam ich, während ich Gongs spielte, ein Bild von einem kleinen Mädchen in einer mir bekannten Wohnung und erkannte und fühlte plötzlich, dass das ein Teil von mir war, den ich verlassen hatte in einer traumatischen Situation, die ich in dieser Wohnung erlebt hatte. Ich bekam sofort Mitgefühl mit diesem kleinen Mädchen und versprach ihm natürlich, mich ab jetzt um es zu kümmern und es durfte wieder ein Teil von mir sein, dazu gehören. So können durch Klang Bilder in einem hervorgerufen werden, die an der Zeit sind integriert zu werden. Sie klopfen an und bitten um Erlaubnis eintreten zu dürfen. Das hat mich damals sehr berührt und stark geprägt, sodass ich meine zweite Gongreise sehr respektvoll antrat, denn es handelte sich um einen Gong mit 2,5m Durchmesser, der permanent angeschlagen wurde. Ich hoffte nicht noch andere traurige Anteile aus meiner Vergangenheit anzutreffen, die ich vergessen hatte. Diesmal hatte ich Glück und der Film, der diesmal in mir ausgelöst wurde, war ein Traum von Glückseligkeit und einer tiefen Sehnsuchtserfüllung. Ich floss in einem Wildwasserfluss in der Sonne ohne Boot mit und spielte mit der Schnelligkeit des Flusses, bog ab ins Kehrwasser, um Pause zu machen und floss weiter.

Wieder verneigte ich mich innerlich tief vor der Macht des Klanges. Als ich dann die erste Schnupperstunde bei meinem Kommilitonen und späteren Instrumentenbauer Christof auf seiner Klangliege hatte, wusste ich wie es war, wenn der gesamte Körper nach dem Klangerlebnis vibriert und alle Zellen tanzen. Ich hatte mich in das Monochord (welches unter der Klangliege das Holz zu, Schwingen bringt) verliebt. Der Traum von der eigenen Klangliege begann und wurde 2001 von dem Kauf der Klangwiege(Fa. Allton) erfüllt, die ich seitdem begeistert anwende und Menschen damit in ihre eigenen Bilder begleite. Diese werden zur Zielunterstützung benutzt, um Menschen wieder zu ihren Ressourcen, in ihre Kraft zu führen, denn es tauchen eigentlich immer hilfreiche Bilder, Farben oder Botschaften auf, die die Menschen weiterbringen. Ich gehe davon aus, dass in unserem Innern immer die Antwort auf unsere drängendsten Fragen vorhanden ist. Ich bin froh, so ein machtvolles Werkzeug nutzen zu können und zu dürfen, welches jeden mit seiner Liebe für sich selbst verbindet. Manchmal fließen dann auch Tränen, endlich wieder in Verbindung getreten zu sein mit den Teilen von sich, nach denen man eine unerklärliche Sehnsucht spürte, eine Sehnsucht nach Ganzheit!

Klang bringt dich sehr schnell dahin, was du jetzt in diesem Moment brauchst und verbindet Dich.

admin

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